Text zum Tagesevangelium, nach Mt 25 (Weltgerichtsrede bzw. Werke der Barmherzigkeit)

Ich war fremd,
und ihr seid bei PEGIDA-Demonstrationen mitgelaufen.
Ich war fremd,
und ihr habt höhere Zäune gebaut.
Ich war fremd
und ihr habt in den Medien die Angst vor mir geschürt.
Ich war fremd
und ihr habt eure Formulare mit immer noch unverständlicherem Behördendeutsch formuliert
Ich war fremd
und ihr schreit: die Werte des Abendlandes sind bedroht.
Ich war fremd
und ihr verbietet euren Kindern, mit meinen zu spielen.
Ich war fremd
und ihr behauptet, ich käme doch nur,
um euch den Arbeitsplatz und die Wohnung weg zu nehmen.

Ich war fremd, doch ihr habt mich nicht aufgenommen!

Doch jenen zu seiner Rechten wird ER sagen:
Ich war fremd,
und du bist mit mir aufs Sozialamt gegangen.
und du hast mir ein Formular ausgefüllt.
und du hast mir einen Brief übersetzt.
und du hast mir eine Bürgschaft ausgestellt.
und du hast mir geholfen, eine Wohnung zu finden.
Ich war fremd und du hast Wache vor meinem Haus gestanden,
um mich vor hasserfüllten Menschen zu schützen.

Durch wen spricht Jesus mich an und sagt:
Ich war fremd …
und du? Was tust du für mich?
Bist du offen für mich,
auch wenn ich in fremder, ungewohnter Gestalt dir begegne?