Walhalla

Der Stellvertreter des Bayerischen Ministerpräsidenten
und Bayerischer Staatsminister
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Hans Zehetmair
beehrt sich
aus Anlaß der Aufstellung der Büste
der seligen Schwester Maria Theresia von Jesu Gerhardinger
in der Walhalla
zu einem Festakt und anschließendem Empfang
am Donnerstag, 03. September 1998, 11.00 Uhr,
in die Walhalla einzuladen.

Wer war diese Frau – Karolina,
Maria Theresia von Jesu Gerhardinger?

Karolina Gerhardinger (1797 – 1879) wurde mit 15 Jahren „königliche Lehrerin“ in ihrer Heimat Stadtamhof bei Regensburg und gründete mit 36 Jahren die Kongregation der A. Schulschwestern
v.U.L.Fr.; sie starb 82jährig im Angerkloster in München und wurde 1985 selig gesprochen. Glaubensstark, weitblickend und mutig handelnd, begegnete sie der Not ihrer Zeit, besonders der von Frauen und Mädchen in ärmeren Gegenden, indem sie ihnen durch persönlichen Einsatz und durch den Dienst gleichgesinnter Frauen Erziehungs- und Bildungsmöglichkeiten schuf und so ihre Lebensqualität in Familie und Gesellschaft verbesserte. Dies geschah zunächst im heimatlichen Raum, wurde aber sehr bald zu einem entscheidenden Gestaltungsfaktor des Erziehungs- und Schulwesens weit über Bayern hinaus.

Was ist dieser „Ruhmestempel“ – die Walhalla?

König Ludwig I. von Bayern erbaute die Walhalla 1830 – 1842 in Donaustauf bei Regensburg, damit in ihr berühmte Persönlichkeiten „teutscher Zunge“, deren Werk bleibende Bedeutung hat, durch eine Namenstafel oder Marmorbüste verewigt würden. Bis jetzt waren in der Walhalla 187 Personen, darunter die Namen von 6 und die Büsten von 3 Frauen. Maria Theresia von Jesu Gerhardinger ist nun die 10. Frau und zugleich die erste, die seit dem Tod des Königs in den Ruhmestempel einzog.

Wer traf die Entscheidung?
Es ist das Recht der Bayerischen Staatsregierung, die Auswahl der Persönlichkeiten für die Walhalla zu treffen. In diesem Fall lagen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften rund 60 Namensvorschläge mit Begründungen vor. Am 10. März 1998 traf dann der Bayerische Ministerrat den Beschluss, noch in diesem Jahr Karolina, Schwester Maria Theresia von Jesu Gerhardinger in die Walhalla aufzunehmen.

Warum wurde ihr diese Ehrung zuteil?
Die Festreden am 03.09.1998 gaben u.a. dafür folgende Gründe:

Minister

 

Was Maria Theresia Gerhardinger tat, war hochbedeutsam nicht nur für die vielen Kinder und Jugendlichen, denen sie sich widmete, sondern auch für den Staat. Ihr Werk hat entscheidend gerade zur Verbesserung der Lebens- und Bildungssituation von Frauen und Mädchen beigetragen. Ja, man könnte Schwester Maria Theresia als eine wichtige Vorkämpferin für Frauenrechte und Menschenwürde in unserem Raum bezeichnen.
Kultusminister Hans Zehetmair

kleinkardinal

 

Ohne es zu wissen, hat sie mit ihrem Werk einen entscheidenden Aufbruch des Katholizismus im 19. Jahrhundert geleistet.
Kardinal Friedrich Wetter

General

Lassen Sie sich ergreifen von leidenschaftlicher Überzeugung, dass Bildung und Erziehung verwandelnde Kräfte sind, durch die gesunde, heilige Weltbürger heranreifen können und eine gerechte, weltumfassende Gemeinschaft entstehen kann – die „neue Erde“, wie Gott sie für seine Welt ersehnt.
Sr. Rosemary Howarth, Generaloberin

Wie gestaltete sich die Feier?
Ca. 450 TeilnehmerInnen waren der Einladung in die Walhalla gefolgt: 190 Schulschwestern und 260 VertreterInnen von Staat und Kirche, Behörden und Gemeinden, Mitarbeitern, Freunden, Kindern und Jugendlichen. Der Festakt mit der Enthüllung der Büste – ein Werk von Professor Wilhelm Uhlig, Nürnberg – und der musikalischen Umrahmung durch den Chor der A. Schulschwestern v.U.L.Fr. und das Regensburger Blechbläser-Ensemble Schütz sowie der anschließende Staatsempfang vermittelten eine Atmosphäre der Freude und gegenseitiger Stärkung im Dienst an den Menschen.Die gesamte Feier anläßlich der Aufnahme von Mutter Theresias Büste aus weißem Laaser-Marmor in die Walhalla war eine Bestätigung der Aktualität ihres/unseres Einsatzes für eine ganzheitliche Entfaltung des Menschen – damit das Leben des einzelnen und der Gesellschaft besser gelingt.